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Ben Becker bot beeindruckende Bibelvorstellung

Veranstaltungsplakat: Ben Becker: Die Bibel als gesprochene SymphonieLetzte Woche las ich via Twitter die Frage, wer Interesse daran hätte, Ben Beckers „Die ganze Bibel an einem Abend“ vorgetragen zu bekommen. Ich wusste von diesem Projekt und bin selbst Bibelleserin. Genau deswegen war ich dann „drin“. Ich wollte mir ein Bild machen davon, wie das gehen soll mit diesem „Buch der Bücher“. Weil ich SEHR beeindruckt war, passt meine Rezension nicht in 140 Zeichen 😉 – aber auf dem Blog dürfen es ja schon auch mal mehr als diese sein.

Vorweggenommenes Fazit: Hingehen und selbst erleben! Begründung: Es ist allemal besser, sich selbst ein Bild zu machen als nur zu hören/lesen, was Andere meinen ;). Auch wenn „wir“ uns „eigentlich“ kein Bild machen sollen – praktischerweise kam diese Stelle nicht vor 😉 – dafür viele(s) Andere!

Auf der Bühne befanden sich entgegen den plakativen Ankündigungen nicht nur Ben Becker, sondern außerdem noch ein komplettes symphonisches Orchester, ein Sängerinnenquartett und eine Band. Dazu eine Leinwand im Hintergrund, auf der immer wieder Bilder oder Filme zum vorgetragenen Text eingespielt wurden. Bis auf die Geschichte von Samson, die mir nur noch entfernt bekannt war, rezitierte Ben Becker bekannte Bilder – das allerdings SEHR GUT. Erstaunlich fand ich das Zusammenspiel zwischen Worten und (symphonisch inszenierter) Musik. Am Rande von Blasphemie bewegte sich für mich die Kostümierung der Band, originell hingegen der Duft von Weihrauch, dem ich bisher ausschließlich in der Kirche begegnet war.

Vor der Pause gab es Auszüge aus dem Alten Testament, nach der Pause dann das Neue. Spannend fand ich, welche Auszüge ausgewählt wurden. Wie kam es wohl zu gerade dieser Auswahl? Da mich jedoch verstärkt die Darstellung als solche interessierte, ließ ich die Fragen offen und genoss zunehmend einfach das Schauspiel als Ganzes. Das war es auf jeden Fall – ein beeindruckender (Kunst-)Genuss mit sehr nachdenklichen Anteilen.

Mir gefielen am Besten der Teil vor der Pause und darin der Durchzug durch das Rote Meer. Aber auch die davor platzierte Szene rund um den Turmbau zu Babel gab mir zu denken: Mit einer gemeinsamen Sprache lässt sich ALLES erreichen. Das ist, was ich zwar auch immer wieder im Training erlebe, aber das auf wenige Sätze zusammengefasst zitiert zu bekommen, war schon noch mal etwas Anderes.

Ich hörte vorher Zwiespältiges – dass der Mann das lediglich als Job betrachten würde, ohne selbst daran zu glauben, was in diesem Buch der Bücher steht. Insbesondere in den letzten Minuten wurde dieser Zwiespalt extrem sichtbar: Wer NICHT glaubt, wird verloren gehen! Ist es möglich, dass jemand so klare Worte von einer Bühne herunter spricht, OHNE das zu glauben? Wenn die Botschaft stimmt, die in diesem Buch steht (und ich glaube sie!) folgt daraus, dass dieser Jemand verloren gehen wird, wenn es so weit ist, dass Jesus wieder kommen wird an jenem letzten Tag. Weshalb macht Ben Becker dann so einen Job? Wollte und will er „nur“ die Anwesenden beeindrucken mit seinem schauspielerischen Können? Wie der weiter unten genannten Site zu entnehmen ist, war das genau seine Intention:

„Ben Becker ist kein Heuchler. Mit den Bibel-Produktionen möchte er nicht missionieren. Es war schlicht die Lust am Pathos, die ihn dazu antrieb, „die Bibel zu machen“. Er wollte die „große Oper“: einmal wie Dolly Parton „He´s alive“ singen, einmal wie James Brown als Prediger in Kultfilm „Blues Brothers“ auftreten.“

Er tat das sehr überzeugend und beeindruckte mich und wohl viele der Anderen auch – er bekam Standing Ovations – zu Recht, wie ich fand.

Fazit: Ich fand es lohnenswert und empfehle: Reingehen. Es wird deutschlandweit angeboten – Termine finden sich (u.a.) hier: www.bibel2010.com. Und für die, die hier eher PC-Technisches erwarten 😉 – das wird es hier auch wieder geben – ganz sicher!