Professionell. Individuell. Vor Ort.

Ein halbes Jahr Twogging: Versuch einer Bilanz

Vergangene Woche las ich durch einen Blick in meine Timeline die 18-Antithesen aus dem Oktober vergangenen Jahres von @klauseck. Anschließend dann „natürlich“ die Anti-Antithesen von @offenbacher, die sich in den Kommentaren fanden. Eine nette Einleitung, mal mein eigenes „Resümee“ zu ziehen nach meinem ersten halben Jahr in der Welt des (Micro-)Bloggings.


Wie ist der aktuellen Stand?

Es sind rund 100 Profile, deren Updates/Tweets ich derzeit folge. Verfolgt werden meine Updates laut der twittereigenen Statistik von rund 140 Profilen. Einige wenige kenne ich persönlich, die meisten sind mir via Twitter erstmals begegnet.

Angefangen habe mit der Idee, 1x täglich etwas von dem veröffentlichen zu wollen, was ich während meiner Arbeit tue UND mich dabei auf 140 Zeichen zu beschränken. Nach rund zwei Monaten war es mir dann eindeutig zu unübersichtlich geworden, auch wenn ich längst Twitterfox für mich entdeckt hatte. Ich begann mit (anderen) Tools zu experimentieren. Bin auf Listen zu finden wie Twitchrist, #tweetranking und bei den twitternden Firmen von @talkabout. Begann zudem zu bloggen.

Was hat sich geändert?

Viel :). Ich begann Zeit zu investieren, um mich besser auszukennen im Twitterversum. Was dazu führte, dass ich mich zunächst mal darüber informierte, wem denn Andere so folg(t)en. Und deren Tweets las. Heute gerade las ich z.B., dass das Wort „Begleiten“ doch auch ein schöne(re)s Wort ist fürs Folgen :).  Nun folgte/begleitete ich also einigen und verfolgte 😉 deren Links. Das ist nach meiner ganz persönlichen Sicht auf Twitter eines der GROSSEN Vorteile von Twitter – ich bekomme Linkempfehlungen zu Themen, denen ich ohne Twitter nie (oder nur sehr marginal) begegnet wäre. Ich komme mir besser informiert vor, seit ich twittere. Es passiert mir inzwischen recht häufig im ganz normalen Alltag, dass ich bestimmte Informationen schon mindestens „bruchstückhaft“ aus Twitter kenne. Und im Zweifel dann auch weiß, wo ich mehr Informationen her bekomme. Und umgekehrt auch immer mal wieder Informationen weitergebe, von denen ich vermute, dass sie auch für andere interessant sein könnten – am meisten für die, die mir folgen bzw. mich begleiten.

Ein weiterer Punkt auf der Liste der Änderungen dank Twitter ist erst auf den zweiten Blick passiert. Es gibt schon seit langem das Thema „Christliches (im) Internet“ in meiner ganz persönlichen Timeline ;). Ich bin aktive Katholikin und werde auch immer mal wieder drauf angeredet, wie denn das sein könne, dass es sogar zum Thema „Christliches (im) Internet“ etwas gäbe. Was wohl kaum jemanden verwundern wird, die/der sich schon öfter im Internet bewegt hat. Es gibt ja kaum etwas, was es nicht gibt, oder?

Spannend war jedenfalls für mich, als mir dieses Thema dann auch bei Twitter begegnete. In meiner Wahrnehmung bin ich seither deutlicher erkennbar zu diesem Thema. Es gibt hin und wieder Artikel dazu auf meinem Blog – mehr als früher auf der Internetseite www.fct-berlin.de. Und es sind Kontakte entstanden, die darauf beruhen, dass andere sich auch als christlich „geoutet“ haben. Manche gar als „katholisch“. Wobei es wohl schon so ist, dass das Katholischsein im Netz insgesamt, aber auch bei Twitter und in den Blogs immer noch eher „unauffällig“ bleibt. Ich finde das schade. Und trage gern meinen Teil dazu bei, daran was zu ändern. Unter anderem dadurch, dass ich selbst seither deutlicher zeige, dass ich katholisch bin. Früher – vor Twitter 😉 – war es mir genug „Alleinstellungsmerkmal“, als christliche PC-Trainerin zur Kenntnis genommen zu werden. Inzwischen finde ich es durchaus passend, wenn neben meinen diversen PC-Fachkenntnissen auch zur Kenntnis genommen wird, dass ich katholisch bin.

Aber auch sonst sind mir interessante Menschen (und Maschinen und Programme) bei Twitter und in der Blogosphäre begegnet. Evangelische. Feministische. Gender-orientierte. Ganz Andere. Eine recht bunte Mischung. Vermutlich werde ich demnächst auf Tweetdeck umsteigen „müssen“. Via Twitterfox ist es kaum sinnvoll möglich, mehr als 60-80 Profilen zu folgen bzw. sie zu begleiten. Zumal dann, wenn ich mir immer mal wieder „twitterfrei“ nehme. Aber VERZICHTEN – das kann ich mir gerade nicht wirklich vorstellen. Also werden sich Wege finden lassen, um auch zukünftig zu twoggen 😉 – wie auch immer, wann auch immer, wo auch immer – wo ein Wille ist, wird sich ein Weg finden – das ist jedenfalls mal klar!

Ich finde es eine interessante Kommunikationsform. Sowohl das „kurze“ – was eben leicht alles Andere als „kurz“ dauert – das Twittern. Als auch das „lange“ – das Bloggen. Was IMMER länger dauert, sobald es ein guter Artikel werden soll. Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass ich mich in beiden Themenbereichen weiter bilden (und weiterbilden) werde. Und auch gern Andere zu diesen Themen weiter bilden werde – die nächsten Kursterminangebote werden allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen. Aber es ist nun mal auch wahr – Gut Ding will Weile haben! Und gerade derzeit ist meine Zeit und mein Engagement auch noch anderswo gefragt.

PS: Bild folgt, sobald die entsprechende Funktion bei WordPress wieder weniger gegen das arbeitet, was ich damit bezwecken will.