Heute Vormittag war ich bei einer Kundin, die derzeit über keinen eigenen PC/Laptop verfügt. Wir wollten gemeinsam in einem Internetcafé ihre Mails anschauen, da sie lernen wollte, wie sie ihr Mailkonto selbständig online nutzen kann. Ihr Entsetzen war groß, als uns an diversen Stellen die Absende-Angabe „Facebook“ entgegen kam. Die Kundin SCHWOR (und ich glaubte ihr), dass sie seit unserer letzten Begegnung an keinem PC war und sich ohnehin entschieden hätte, Facebook nicht beizutreten. Wie konnte es dazu kommen, dass dann nun dennoch -zig Mails in ihrem Konto auf sie warteten mit der genannten Absende-Adresse?
Die Lösung stellte sich heraus, als wir uns die einzelnen Mails näher anschauten. Da hat ganz einfach jemand anderes ihre Mailadresse genutzt. Und Facebook möchte nun mal gern vorhandene Mailadressen nutzen. Was hier mal wieder bewiesen wurde: Obwohl die Kundin zu keiner Zeit die Echtheit der Mailadresse bestätigt hat, und nachdrücklich aufgefordert wurde (letzter Tag!!!!), ihre Mailadresse zu bestätigen, bekam sie dennoch weiterhin Mails an die Adresse. Menschen, die sie nicht kennt, wollten mit ihr „befreundet“ sein. Der Versuch, diesen Umstand Facebook zu melden, scheiterte daran, dass Facebook partout wollte, dass der Link nur verfügbar wurde NACH Anmeldung bei Facebook.
Lösungsmöglichkeiten:
- Sich mit einem aktiven Profil anmelden und die Hilfe nutzen – dann wird der folgende Link sicht- und benutzbar: https://www.facebook.com/help/contact.php?show_form=report_tos_violation. Skurrilerweise ist es nötig, die Haken zu setzen bei „ sowie bei „Hast du den „Melden“-Link für diesen Inhalt auf der Seite bereits benutzt?“ – sonst ist Facebook nicht bereit, die Angaben zu akzeptieren. Ob das dazu führen wird, dass die Mailadresse von den Mails verschont wird, war uns unklar – weshalb wir noch etwas weiter experimentiert haben.
- Sich mit der vorhandenen Mailadresse anmelden funktioniert nur mit einem bekannten Passwort. Das führte zu folgenden Aktionen:
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- Passwortänderung beantragen.
- Passwortänderung bestätigen.
- Bei den Kontoeinstellungen die Mailangaben aufrufen (Konto oben rechts nutzen).
- Zur zu bestätigenden Mailadresse erneut eine Bestätigungsmail anfordern.
- Mailadresse abrufen und Bestätigungsmail öffnen.
- Mailadresse bestätigen.
Als dann die Seite neu geladen wurde,wird endlich die Adresse sichtbar, die offenbar den „mail auslösenden“ Fehler begangen hat. Es stellt sich heraus, dass statt eines Punktes ein Strich verwendet wurde – ein kleiner (Tipp-)Fehler mit größeren Folgen. Wie es aussieht, hat die Dame es allerdings nicht für nötig befunden (oder es nicht besser gewusst?), Kontakt aufzunehmen mit der eigentlichen Inhaberin der Adresse.
Jetzt wird es allerdings endlich möglich, diese 2. Adresse zur primären Adresse zu machen – Meldung hin oder her. Danach lässt sich dann auch die eben frisch bestätigte Adresse entfernen. Dafür ist allerdings ein neuerlicher Seitenaufruf erforderlich. Nun kann die falsch eingegebene Adresse (meiner Kundin) aus den Kontoeinstellungen entfernt werden.
Was bleibt, ist vermutlich die Irritation der Facebook-Nutzerin – diese kommt nämlich wegen des geänderten Passwortes plötzlich nicht mehr in ihr Facebook-Konto. Angesichts des betriebenen Aufwandes gehe ich davon aus, dass sie auch ohne meine Hilfe eine Lösung finden wird. Die Situation wird hier vor allem deshalb in schier epischer Breite geschildert, weil es ja vielleich noch andere gibt, die mit einer solchen Situation konfrontiert werden. Und weil ich heute Nachmittag mit einigen Frauen darüber reden werde, weshalb eine gesonderte Mailadresse durchaus Sinn macht. Aber dazu wann anders mehr.